Der IVD Nord betont in der aktuellen Diskussion zu Indexmieten, dass diese über Jahre betrachtet, eine faire Lösung für Mietanpassungen seien. Indexmieten sind an die Verbraucherpreise angepasst. Dabei besteht die Möglichkeit, dass die Miete bei steigenden Verbraucherpreisen durch den Vermieter erhöht werden kann. Sinken die Verbraucherpreise, kann der Mieter die Miete seinerseits reduzieren. Voraussetzung für eine Mietänderung ist, dass sich die Miete mindestens ein Jahr nicht verändert hat.
Anika Schönfeldt-Schulz, Vorsitzende des IVD Nord: „Viele Vermieter, die Indexmieten vertraglich vereinbart haben, haben in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten zur Mieterhöhung nicht genutzt, auch wenn während dieser Zeit Modernisierungsmaßnahmen bei ihnen zu Buche geschlagen haben. Wird eine Indexmiete vereinbart, sind alle anderen Mieterhöhungen, auch für Modernisierungsmaßnahmen ausgeschlossen, außer sie sind behördlich angeordnet.“
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) stiegen auf der einen Seite die Nettokaltmieten im Juli im Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent, während die Verbraucherpreise um 7,5 Prozent stiegen. Auf der anderen Seite erhöhten sich die Wohnungsnebenkosten um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Die Energiekosten stiegen im gleichen Zeitraum um 42,9 Prozent. „Hier sehen wir, dass das eigentliche Problem die so genannte ,Zweite Miete` ist, die die Brutto-Miete aktuell in die Höhe treibt und zu Mehrbelastungen führt“, so Carl C. Franzen, stellvertretender Vorsitzender des IVD Nord. „Wenn jetzt Indexmieten begrenzt würden, könnte es in der Zwischenzeit zu Nachholeffekten – ähnlich wie bei der Mietpreisbremse – kommen, die nicht im Sinne der Mieter sind“, so Franzen abschließend. (DFPA/mb1)
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